Freitag, 17. Mai 2013

[Rezi] Das Lächeln der Frauen von Nicolas Barreau

                                   Inhalt                                  
 


Die Restaurantbesitzerin Aurélie hat Liebeskummer: Von einem Tag auf den anderen wurde sie von ihrem Freund verlassen. Unglücklich streift sie durch Paris und stößt in einer kleinen Buchhandlung auf einen Roman, der gleich in den ersten Sätzen nicht nur ihr Lokal, sondern auch sie selbst beschreibt. Natürlich möchte Aurélie den Autor kennenlernen, doch der ist leider sehr menschenscheu, erzählt der Lektor des französischen Verlags. Aber Aurélie gibt nicht auf...








                                               Charaktere                                              
 
Aurélie ist eine junge Frau um die 30 und führt ein kleines charmantes Restaurant. Sie hat erst vor kurzem ihren Vater verloren und ist nach der plötzlichen Trennung ihres Freundes Claude wahnsinnig traurig. In solchen Situationen spaziert sie gerne durch die geliebten Straßen von Paris. Ich finde, dass Aurélie eine typische Frau ist. Sie ist tief bestürzt, als Claude sie urplötzlich verlässt, aber sie lässt sich dadurch nicht unterkriegen und versucht mit Hilfe ihrer besten Freundin Bernadette zu ihrem unbeschwerten Leben zurückzukehren. Aurélie sucht auch, wie jede Frau, nach einem Mann, der sie wirklich liebt und mit dem sie ihr Leben verbringen möchte.
André ist Lektor bei einem französischen Verlag und dort unter anderem für den öffentlichkeitsscheuen, englischen Schriftsteller Robert Miller zuständig. Anfangs kann ich Andrés Zuneigung zu Aurélie noch nicht ganz nachvollziehen, weshalb er zunächst für mich wie ein Frauenheld wirkt, doch nach ein paar zusätzlichen Seiten kann ich seine Zuneigung als echt und aufrichtig nachvollziehen. André ist listig und durchtrieben und verkompliziert manche Situationen sehr, anstatt einfach ehrlich zu sein. Alles in allem ist er ein sehr sympathischer Mann.
 
Alle Charaktere in diesem Buch sin
d sehr genau ausgearbeitet worden. Z. B. auch Aurélies beste Freundin Bernadette, obwohl diese eher selten aktiv im Geschehen dabei ist. Auch wurden den Protagonisten besondere und sehr sympathische Details hinzugefügt: Aurélie sammelt Gedanken. Sie hält ihre Gedanken schriftlich fest und pinnt dies an eine Wand.





                                           Meine Meinung                                          
 
Das Buch ist in Kapitel aufgebaut, die abwechselnd aus Aurélies und Andrés Sicht geschildert werden. Die Kapitel sind jeweils aus deren Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch konnte man immer nachvollziehen, was zeitgleich bei den beiden passiert bzw. was sie beide über die gleichen Situationen denken. Schade finde ich, dass auffallend viele Kapitel aus Andrés Sicht enthalten sind. Diese Gewichtung wurde wahrscheinlich so gewählt, weil André mehr Gedankengänge zu erzählen hat. Ich weiß nicht, ob mich dies nur gestört hat, weil ich weibliche Protagonisten gewöhnt bin, oder selbst als Frau einen Liebesroman gerne aus weiblicher Sicht lese.
Das Geschehen passiert an vielen Orten in Paris, die Nicolas Barreau sehr genau und detailgetreu beschreibt, wodurch sich der Leser  plötzlich in Paris statt zu Hause auf seiner Couch wiederfindet. Auch werden oft Rezepte und französische Gerichte erwähnt, weil Aurélie ein kleines Restaurant führt. Am Ende des Buches werden sogar einige Rezepte zum Nachkochen
aufgeführt.
Manchmal waren die Situationen etwas zu wenig beschrieben, sodass man sich nicht so leicht in diese hineinversetzen konnte. Dies hätte man etwas mehr ausbauen können, was dem ohnehin schon sehr dünnen Buch nicht geschadet hätte. Nichtsdestotrotz fliegt der Leser durch den Roman und der darin enthaltenen Liebesgeschichte nur so dahin. „Das Lächeln der Frauen“ ist eine leichte Lektüre passend für den Sommer. Wenn dieses Buch etwas
zu Essen wäre, wäre es eine leichte, luftige mjousse au chocolat, die ganz leicht auf der Zunge zergeht. „Das Lächeln der Frauen“ ist keine oberflächliche Geschichte über die Liebe. Die Protagonisten haben sehr vielschichtige Charaktere und oftmals hab ich mir (tiefgreifende) Zitate in dem Buch gekennzeichnet.
Während des ganzen Romans ist französischer Charme enthalten. Ob durch die Art der französischen Protagonisten, die detailgetreue Beschreibung vieler Orte in Paris, die Gespräche über die französische Küche oder den eingeworfenen französischen Sätzen; der Charme und Flair Frankreichs und besonders Paris‘ sind auf jeder Seite enthalten. Darum schließt man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen
.





                                                   Fazit                                                     
 
„Das Lächeln der Frauen“ ist zauberhaft leicht, wie Frühlingsblumen im Wind oder eine zartschmelzende mousse au chocolat. Obwohl ich einige Mängel gefunden habe, überwiegt doch der wunderbare und charmante Schreibstil mit französischem Flair, sodass man das Buch mit einem Lächeln auf den Lippen beendet.
 
4,5 von 5 Buchstabenhaufen


2 Kommentare:

  1. Hallo,
    habe deine Blog gerade entdeckt und bin dann auf deine Rezension gestoßen. Ich persönlich habe mit diesem Buch erstmals etwas von dem Autoren gelesen und war begeistert. Sehr atmosphärisch - danach wäre ich zu gerne direkt in einen Zug nach Paris gestiegen. Empfehlen kann ich auch noch "Die Frau meines Lebens" eine leichte, romantische Lektüre, die aber nie klischeehaft wird. "Eines Abends in Paris" war ebenfalls gut, kann aber nicht an die beiden Vorgänger anschließen - meiner Meinung nach.
    Ich würde mich freuen, wenn du auch bei mir mal reinschaust und wünsche dir noch einen schönen Rest-Feiertag.

    Liebe Grüße,
    Patricia

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    1. Hey,
      da hast du Recht, die Atomsphäre ist in diesem Buch wirklich toll!! Ich wär danach auch gerne in den Zug nach Paris gestiegen :D
      Danke für den Tipp, ich werde auf jeden Fall noch mehr Bücher von Nicolas Barreau lesen!!
      Ich schau gleich mal vorbei =)

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